Sicherer Hafen nach rauher See - Wohnprojekt ANKER, für eine Zukunft!
Jede vierte Frau ist von häuslicher Gewalt betroffen.
Toxisches männliches Verhalten, wie körperliche und seelische Gewalt, Sexismus oder Homophobie kostet die Gesellschaft jährlich 63 Milliarden Euro. Dies errechnete Boris von Heesen in seinem Buch „Was Männer kosten. Der hohe Preis des Patriarchats.“ Laut des Autors dominieren Männer die „Statistiken des Abgrundes“, aber diesem Fakt wird kaum bis wenig Beachtung geschenkt.
Ebenso erklärt der Autor, dass 94 Prozent der Männer Vollzeit arbeiten, auch wenn ihre Kinder unter 18 Jahre alt sind. Bei Frauen ist dies bei etwa nur einem Drittel der Fall. (Quelle: Tagesspiegel Artikel 8. Mai 2022 – „Bei meinem Sohn hatte ich andere Ansprüche“ von Armin Lehmann)
Deshalb ist es für viele Frauen nicht möglich, autonom und unabhängig zu leben. Finanzielle Abhängigkeit in toxischen Partnerschaften hindert oftmals Frauen ihre Partner zu verlassen – vor allem für Frauen mit Kindern ist dies eine besondere Herausforderung.
Falls dennoch der Schritt aus der Partnerschaft gewagt worden ist, müssen viele Frauen mit ihren Kindern Frauenhäuser aufsuchen. In Berlin sind diese meist überfüllt.
Anker ist ein “2. Stufe Wohnprojekt” des SkF e.V. Berlin. Damit schaffen wir Wohnraum für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Dies dient einerseits der Entlastung der sieben Berliner Frauenhäuser und andererseits wird ganz besonders auf die individuellen Bedürfnisse der Frauen und ihrer Kinder eingegangen.
Der Berliner Wohnungsmarkt ist hart und umkämpft. Das Wohnprojekt Anker nimmt Frauen und ihre Kinder auf, die bereits in einem Frauenhaus gewesen und nicht mehr unmittelbar durch ihre aufgegebene Partnerschaft gefährdet sind. Die Kostenübernahme der Miete erfolgt durch die Frau selbst. Kann diese die finanziellen Anforderungen nicht selbst tragen, dann können die Mieten ebenso durch das Jobcenter oder das Sozialamt mitfinanziert werden. Anker bietet auch hier Stabilität und hilft Frauen, finanzielle Unterstützungsmaßnahmen zu beantragen.
Unsere 12 unmöblierten Wohnungen reichen von 1-Zimmer-Apartments bis zu 4-Zimmer-Wohnungen. Dies bedeutet, dass wir in der Regel Frauen mit Minimum einem Kind bis zu 4-5 Kindern für ein Jahr befristet aufnehmen können. Die Wohnungen sind zentral in Berlin gelegen und zeichnen sich durch hohe Qualität aus.
In der Mietzeit werden Frauen und ihre Kinder von drei Sozialarbeiterinnen begleitet. Sie stehen der Familie bei, die Vermittlungshindernisse auf dem freien Wohnungsmarkt zu überwinden und ein neues dauerhaftes Zuhause zu finden. Hierbei werden auf die individuellen Problemlagen der Frauen eingegangen und Lösungen gefunden.
Dennoch ist ein Umzug für alle Beteiligten, vor allem für Kinder, eine große Herausforderung und oftmals mit einem Schul- beziehungsweise Kitawechsel verbunden. Hier müssen immer wieder neue soziale Kontakte geknüpft und das Vertraute aufgegeben werden. Gerade nach durchlebten traumatischen Erlebnisse, wie einem gewaltbereiten familiären Umfeld, ist für die Frauen und besonders deren Kinder eine belastende Herausforderung.
Das Wohnprojekt Anker bietet Stabilität und fördert die Selbständigkeit der Frauen und ihrer Kinder. Durch eine Begleitung von A bis Z können sie in ihr neues, selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben starten.