Berlin, 29. April 2025 – Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin (SkF Berlin) hat zur Vorstellung zweier wegweisender Projekte eingeladen: Das Duschmobil für Frauen zeigt sich in neuem Design, und mit der Seifenbüchse für Jugendliche startet ein vollkommen neues Angebot. Beide niedrigschwelligen Projekte sind ab sofort mit individuell umgebauten Wohnmobilen auf den Straßen Berlins unterwegs.
Das Duschmobil für Frauen, ein bundesweit einmaliges Hygiene- und Beratungsangebot, ist seit 2019 im Einsatz. Es richtet sich gezielt an obdachlose Frauen und bietet ihnen täglich bis zu fünf warme Duschen, Hygieneartikel, Kleidung – und vor allem: Würde. Seit Projektstart haben rund 2.000 Frauen das Angebot genutzt. Mehr als 11.000 Hygieneartikel wurden verteilt, etwa 800 Beratungsgespräche geführt und rund 450 Vermittlungen in weiterführende Hilfsangebote ermöglicht.
„Das Duschmobil hat bereits hunderte obdachlose Frauen erreicht – ein klares Zeichen dafür, wie unverzichtbar dieses Angebot in Berlin ist. Immer mehr Frauen leben auf der Straße, oft begleitet von Gewalt, psychischen Belastungen und fehlendem Zugang zu Hygiene. Wir danken der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung sehr für die kontinuierliche Unterstützung. In Zeiten wachsender Wohnungslosigkeit brauchen wir genau solche sensiblen, mobilen Angebote – dort, wo die Frauen sich am Tag aufhalten“, so Sarah Kesselberg, Leiterin der Offenen Sozialarbeit des SkF Berlin.
Seit Kurzem wird dieses Angebot durch die Seifenbüchse ergänzt – ein speziell für Jugendliche in prekären Lebenssituationen entwickeltes Duschmobil. Die Idee dazu entstand bereits 2021 während der Corona-Pandemie. 2024 konnte schließlich ein geeigneter Camper angeschafft und fachgerecht umgebaut werden.
„Dass in einer Stadt wie Berlin bis zu 3.000 Jugendliche ohne festen Wohnsitz leben, darf uns nicht gleichgültig sein“, betont Christian Westbomke, Leiter der Jugendhilfe des SkF Berlin. „Mit der Seifenbüchse schaffen wir ein Angebot, das nicht nur Hygiene ermöglicht, sondern jungen Menschen Beachtung und Stabilität vermittelt – mitten auf der Straße. Wir brauchen mehr solcher niedrigschwelligen Projekte, die Jugendliche dort abholen, wo klassische Hilfestrukturen sie nicht mehr erreichen. Mein großer Dank gilt Aktion Mensch, die mit ihrer Förderung entscheidend dazu beigetragen hat, dass wir diese Lücke schließen können.“
Das Angebot der Seifenbüchse ist gerade erst gestartet, soll aber – ebenso wie das Duschmobil für Frauen – mit seiner auffälligen Gestaltung, persönlichen Ansprache und Beratung Vertrauen schaffen und jungen Menschen neue Perspektiven eröffnen, um sich langfristig zu etablieren
Beide Projekte wurden durch Mischfinanzierungen realisiert – bestehend aus öffentlicher Förderung (Duschmobil für Frauen), Mitteln von Aktion Mensch (Seifenbüchse), sowie Spenden und Eigenmitteln des SkF Berlin.
„Der SkF Berlin setzt sich seit 125 Jahren für Menschen ein, die oft übersehen werden – insbesondere für Frauen und Jugendliche in existenziellen Notlagen“, erklärt Dr. Dagmar Löttgen, Vorsitzende des Vorstandes des SkF Berlin. „Mit der Seifenbüchse übertragen wir das erfolgreiche Konzept des Duschmobils für Frauen auf eine weitere besonders vulnerable Gruppe: junge Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist. Beide Mobile ergänzen sich und stehen für konkrete, praktische Hilfe. Wenn das politische Ziel, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden, weiterhin Bestand haben soll, braucht es genau solche mutigen, niedrigschwelligen Angebote. Die Straße darf kein Ort der Perspektivlosigkeit bleiben – sondern muss ein Ort sein, an dem Hilfe verlässlich erreichbar ist.“
Weitere Informationen zu den Projekten:
- Duschmobil für Frauen: www.duschmobil.berlin
Instagram: @duschmobil_fuer_frauen
Facebook: Duschmobil für Frauen | Berlin - Seifenbüchse: www.seifenbuechse.berlin
Instagram: @die.seifenbuechse