Am 15. Mai 2025 wurde im Rahmen einer fachöffentlichen Präsentation der neue Leitfaden für Berliner Familiengerichte vorgestellt. Mehr als 25 Familienrichter*innen waren dazu vor Ort im Familiengericht Kreuzberg.
Der Leitfaden wurde durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter der Leitung der Frauenrechtsorganisation BIG e. V. entwickelt. Beteiligt waren unter anderem Familienrichter*innen, Kinderschutzkoordinator*innen, Vertreter*innen aus der Justiz sowie Organisationen aus dem Bereich Menschen- und Frauenrechte. Auch unser SkF Berlin-Projekt, das „Berliner Modell“ war aktiv an der fachlichen Konzeption beteiligt. Dessen langjährige praktische Erfahrungen haben maßgeblich zur Ausgestaltung des Leitfadens beigetragen, denn beim Berliner Modell handelt es sich um ein bundesweit einzigartiges Projekt zum Umgangsverfahren nach häuslicher Gewalt. Ziel war es ein wegweisendes Instrument zur besseren Handhabung von Fällen häuslicher Gewalt und zum Schutz betroffener Kinder zu schaffen.
Begleitet wurde die Veranstaltung durch Redebeiträge von Staatssekretär Dirk Feuerberg (Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz) sowie Christiane Abel, Präsidentin des Amtsgerichts Kreuzberg. Beide betonten die Bedeutung des Leitfadens als Beitrag zu einer geschlechtergerechten, gewaltinformierten und kinderschützenden Familiengerichtsbarkeit.
Das Berliner Modell steht exemplarisch für einen praxisnahen, multidisziplinären Ansatz zum Schutz von Frauen und Kindern vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Mit dem Leitfaden setzt das Projekt durch seine zentrale Rolle bei der Erarbeitung ein wichtiges Zeichen – und der SKF Berlin leistet einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung des Antigewaltsystems in Berlin. Konkret hoffen wir als Verein, dass die Veröffentlichung des Leitfadens zu einem ausschlaggebenden Moment mit Signalwirkung für die Weiterentwicklung des Familienschutzes in Berlin wird.
Fotos: SkF e.V. Berlin