Das Berliner Modell hat zum Ziel, mit Eltern und Kindern aus dem Kontext häuslicher Gewalt eine tragfähige und einvernehmliche Umgangsregelung zu entwickeln, die für alle Beteiligten – Mutter, Vater und Kind – praktikabel ist. Dabei soll eine Basis geschaffen werden, auf der die Eltern in der Lage sind, friedlich zu kommunizieren und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Als übergeordnetes Ziel wird die Erstellung einer außergerichtlichen Umgangsregelung angestrebt.

Säulen des Berliner Modells – Kindersäule, Mutter- und Vatersäule

Familien, die im Rahmen eines Umgangsverfahrens an einer außergerichtlichen Einigung interessiert sind, können durch das Familiengericht oder das Jugendamt an das Berliner Modell verwiesen werden.

Während des Beratungsprozesses wird das gerichtliche Verfahren ausgesetzt, um den Familien die Möglichkeit zu geben, eine einvernehmliche Umgangsregelung zu erarbeiten. Die Dauer der Beratung variiert in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten. Der Beratungsablauf wird dabei individuell auf die Bedürfnisse und spezifischen Gegebenheiten der Familien abgestimmt, um den Erfolg des Prozesses zu maximieren.

Voraussetzungen zur Teilnahme

Die Sicherheit aller Beteiligten ist eine grundlegende Voraussetzung, wobei alle Beteiligten zur Gewaltfreiheit verpflichtet sind. Für die Teilnahme am Projekt müssen beide Eltern einen Clearingprozess durchlaufen, der aus 3 bis 5 Sitzungen besteht. In diesem Prozess werden die Teilnahmevoraussetzungen geprüft. Diese sind: Gewaltfreiheit, Bereitschaft zur einvernehmlichen Umgangsregelung und die Einbindung der Kinder. Sollten die Voraussetzungen für die Beratung nicht gegeben sein, wird der Auftraggeber, in der Regel das Familiengericht und/oder das Jugendamt, entsprechend darüber informiert, dass die Beratung nicht zustande kommen kann.

Die Teilnahme und Beratung am Berliner Modell ist vertraulich und kostenfrei. Im Mittelpunkt stehen regelmäßige, geschlechtsspezifische Gespräche für die Eltern sowie Beratungen zur Stabilisierung der Kinder.

Ein wichtiger Bestandteil des Berliner Modells ist das spezielle Väterprogramm, das darauf abzielt, gewaltfreie Kommunikation und respektvollen Umgang zu fördern. Die Teilnahme der Väter an diesem Programm ist eine Voraussetzung für die gemeinsame Elternberatung.

Das Väterprogramm umfasst einen bis zu 25 Wochen langen Kurs, ggf. auch Einzelgespräche. Langfristig sollen diese Gespräche eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Eltern fördern und eine stabile Vater-Kind-Beziehung unterstützen, wobei stets die Bedürfnisse und das Wohl der Kinder an erster Stelle stehen.

Unsere Beratung wird auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch angeboten.

Für Klientinnen und Klienten, die eine andere Sprache sprechen oder die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, stellen wir kostenfrei einen Sprachmittler*in zur Verfügung.

Sollten Sie als Fachkraft oder Elternteil unsicher sein, ob das Berliner Modell das passende Angebot für Sie ist, wenden Sie sich gerne per E-Mail an Umgang@skf-berlin.de oder telefonisch unter 030 477 532 690 an uns. Wir beraten Sie vorab ausführlich.

Kontakt:

Kongostraße 52 – 13351 Berlin
Tel.: 030 477 532 690
E-Mail: umgang@skf-berlin.de

Die Realisierung des Projekts wird ermöglicht durch Mittel von: